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  • Neun Schweizer Welterbestätten

    einfach mit dem Schweizer ÖV erreichbar

Schweizer UNESCO Welterbestätten

Ihren guten Ruf hat sich die Schweiz redlich verdient: Die Strassen sind sauber, die Schokolade himmlisch und die Züge stets pünktlich. Hier ist das Panorama einzigartig und Langeweile ein Fremdwort. Die Schweiz mag ein kleines Land sein, aber hier gibt es unzählige Orte, darunter dreizehn UNESCO Welterbestätten, die man ganz einfach mit dem öffentlichen Verkehr erreichen kann. In diesem Beitrag beleuchten wir neun davon näher.

Eines sollten Reisende über die Schweiz wissen: Der öffentliche Verkehr rollt in einer Liga für sich. Bahn, Bus und Schiff funktionieren wie ein Schweizer Uhrwerk und mit dem öffentlichen Verkehr lassen sich entlegene Dörfer genauso einfach erreichen wie Berggipfel. Dies macht ein Mietauto in den meisten Fällen überflüssig.

Und was gibt es Schöneres, als den Blick aus riesigen Fenstern an Bord eines Panoramazugs schweifen zu lassen, während eindrückliche Landschaften an einen vorbeiziehen – etwa während einer Fahrt entlang der Grand Train Tour of Switzerland? Sie vereint die Strecken der Panoramazüge zu einer einzigartigen Route. Eine davon zählt sogar zum UNESCO Welterbe.

Die Liste der UNESCO Welterbestätten ist eine wertvolle Ressource für Gäste aus dem Ausland. Auch wenn darauf nicht alle magischen Orte verzeichnet sind, so ist sie reich an Schauplätzen, die von internationaler Bedeutung sind. Hier sind neun, die man gesehen haben muss, wenn man in der Schweiz ist. Wo gestartet wird, ist jedem selbst überlassen.

1. Rhätische Bahn in der Albula/Bernina Landschaft

Der Bernina Express ist eine von zahlreichen Schweizer Panoramabahnen. Die Fahrt von Chur nach Tirano bietet so ziemlich alles, was einen unvergesslichen Trip ausmacht: imposante Sehenswürdigkeiten, Tunnel, starke Steigungen und Aussichten auf eindrückliche Berggipfel. Aber die Bedeutung dieser Strecke geht weit über das Panorama hinaus.

Die Konstruktion dieser Route ist ein wahres Meisterwerk und wird von vielen als ein Meilenstein der Bahn-Architektur betrachtet. Den Ingenieuren ist es trotz des schwierigen Terrains gelungen, die Gleise und Tunnel so zu konstruieren, dass sie förmlich mit der Umgebung verschmelzen. Die Albula und Bernina Strecke von Thusis bis Tirano wurde 2008 offiziell als Welterbe anerkannt, jedoch ist die gesamte Strecke spektakulär. Wer mehr über die 62 Kilometer lange Albula-Strecke erfahren möchte, ist im Bahnmuseum Albula in Bergün bestens aufgehoben.

2. Benediktinerinnen-Kloster St. Johann in Müstair

Diese Klosteranlage in Graubünden wurde der Legende nach von Karl dem Grossen im 8. Jahrhundert gegründet und beherbergt Kunstschätze aus mehr als 12 Jahrhunderten. In der Klosterkirche können Wandmalereien aus dem Frühmittelalter bewundert werden, die ausschlaggebend für die Aufnahme ins UNESCO-Welterbe-Verzeichnis waren. Die Benediktinerinnen halten das Kloster laufend am Leben und folgen dabei der Regel «ora et labora», bete und arbeite. Besucherinnen und Besucher können die 12 Jahrhunderte kulturellen und klösterlichen Lebens durch einen Besuch der Kirche und des Museums.

Wer der Hektik des Alltags entfliehen möchte und auf der Suche nach einem aussergewöhnlichen Erlebnis ist, kann im Gästetrakt der Klosteranlage sogar übernachten. Das Kloster in Müstair ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ab St. Moritz in rund zwei Stunden erreichbar. Wer den Weg nicht scheut, wird reich belohnt, denn die Reise ins östliche Tal der Schweiz führt durch den Nationalpark

3. Schweizer Tektonikarena Sardona

Vor Millionen von Jahren kollidierte der afrikanische Kontinent mit Europa. Gesteinsschichten wurden übereinander geschoben, gefaltet und zerbrochen. In der Gebirgslandschaft um den Piz Sardona kann man das Resultat dieses Naturspektakels besonders gut bewundern. Jahr für Jahr besuchen unzählige Besucherinnen und Besucher die geschichtsträchtige Region rund um die Gestaltung der Alpen.

Auch als Ausgangspunkt für spannende Wanderungen ist sie beliebt. Zwischen Laufböden und der Pizolhütte wartet ein herrlicher Rundwanderweg, der auch für Anfänger geeignet ist. Von Zürich aus ist die Talstation der Pizolbahnen in Wangs (bei Sargans) mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in rund einer Stunde erreichbar.

4. Monte San Giorgio

Der Monte San Giorgio im Tessin mit Blick auf den Luganersee ist nicht nur für angehende Paläontologen ein Traum. Der 1’097 Meter hohe Berg ist reich an fossilen Schätzen, die einen Einblick in das Leben vor 240 Millionen Jahren geben. Diese können im Fossilienmuseum in Meride bestaunt werden. In Meride startet auch der erlebnisreiche Rundweg.

5. Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch

Besucherinnen und Besuchern verschlägt es beim Anblick dieses Welterbes regelmässig die Sprache. Hier befindet sich nicht nur das längste zusammenhängende Gletschergebiet in der Schweiz, auch die drei weltberühmten Berge, Eiger, Mönch und Jungfrau, sind hier zu finden. Aber wieso aus der Ferne betrachten, wenn man diese Wahrzeichen hautnah erleben kann?

Eine Bergausrüstung benötigt man nicht, denn auf dem Jungfraujoch befindet sich die mit 3’454 Metern über Meer höchstgelegene Bahnstation Europas. Dies erklärt, weshalb das Jungfraujoch auch als «Top of Europe» bekannt ist. Seit 2020 kommt man dank dem Eiger Express, einer hochmodernen 3S-Bahn, die von Grindelwald Terminal zur Station Eigergletscher führt, noch schneller ans Ziel. Anschliessend geht es von dort mit der Zahnradbahn bis nach ganz oben.

6. Drei Burgen sowie Festungs- und Stadtmauern von Bellinzona

Die Burgen von Bellinzona sind ein hervorragendes Beispiel mittelalterlicher Befestigungsbaukunst. Mit dem Bau wollten die Herzogen von Milan Feinden den Weg durch die Alpen versperren. Heute zählen sie zu den UNESCO Welterbestätten und liegen an der Grand Train Tour of Switzerland. Die eindrückliche Reise von Luzern nach Bellinzona besteht aus einem historischen Erlebnis per Bahn und Schiff.

Die Reise führt Gäste per historischem Dampf- oder modernem Motorboot von Luzern nach Flüelen. Dort angekommen, dreht sich alles um den Gotthard Panorama Express, der nur mit 1. Klasse-Wagen unterwegs ist. Während der Fahrt machen mehrsprachige Tour Guides auf die Höhepunkte der Strecke aufmerksam. Die Zugfahrt ist historisch bedeutend, weil sie die ursprüngliche Route durch den 1882 gebauten Gotthard Tunnel nachfährt. Früher war dies die einzige Möglichkeit, mit dem Zug in den Süden des Landes zu gelangen. Möchten Sie die Festung und ihre Museen besuchen? Mit dem Bellinzona Pass haben Sie Zugang zu allen.

7. La Chaux-de-Fonds / Le Locle, Stadtlandschaft Uhrenindustrie

Viele hochwertige Armbanduhren werden in der Schweiz hergestellt. Die beiden Städte La-Chaux-de-Fonds und Le Locle sind für ihre Uhrmacherkunst bekannt. Nach verheerenden Bränden wurden die Städte im 19. Jahrhundert sorgfältig wieder aufgebaut, und im Jahr 1900 wurde die Hälfte aller Uhren hier hergestellt. Die schachbrettartige Anordnung der Strassen und Gebäude wurde strikt den Bedürfnissen dieser blühenden Industrie angepasst. Dies ist unter anderem ein Grund, weshalb diesen Uhrmacherstädten Welterbestatus verliehen wurde.

Noch heute wird hier ein Teil der luxuriösesten Uhren aus Tausenden Teilen liebevoll hergestellt. Um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen, nimmt man am besten an einer geführten Tour teil oder findet sich im Besucherzentrum Espace de l’urbanisme horloger ein. Aus Bern erreicht man La-Chaux-de-Fonds bequem per Zug in rund einer Stunde.

8. Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen

Wie sah das Leben vor 5000 Jahren aus und was können wir von historischen Pfahlbauten darüber lernen? Bei den Pfahlbauten handelt es sich um prähistorische Siedlungsreste aus Mooren und Seen. Zum Welterbe gehören 111 Fundstellen in über sechs Ländern – mehr als die Hälfte befinden sich jedoch in der Schweiz, wovon etliche im Laténium in Neuchâtel ausgestellt sind.

Die schnellste Zugverbindung befördert Gäste in 34 Minuten von Bern nach Neuchâtel. Wer mehr Zeit mitbringt, kann auch in Biel starten und von dort mit dem Schiff die Teilstrecke der Drei-Seen-Fahrt nach Neuchâtel absolvieren.

9. Stiftsbezirk St. Gallen

Der irische Mönch Gallus legte 612 den Grundstein für den Stiftsbezirk St. Gallen, der zu einem wichtigen Zentrum der Schreibkunst und Buchmalerei aufstieg. Doch für viele Besucherinnen und Besucher ist die Stiftsbibliothek die Hauptattraktion. Der Rokokosaal zählt zu den schönsten der Schweiz, und die 170’000 antike Schriften umfassende Büchersammlung versetzt einen immer wieder ins Staunen. Die Sammlung ist einzigartig und beinhaltet, unter anderem, seltene Manuskripte sowie das älteste erhaltene deutschsprachige Buch. Man fühlt sich hier wie in einem Märchen, daher erstaunt es nicht, dass dieser Schauplatz 1983 UNESCO Welterbe wurde.

Mit dem Swiss Travel Pass gelangen Gäste ganz einfach dorthin. Per Schnellzug erreicht man St. Gallen von Zürich aus in nur einer Stunde und 13 Minuten.